Tatsächlich, vielleicht zwanzig Meter vom Weg lag eine größere Löwenfamilie im Licht der aufgehenden Sonne mit mehreren Kleinen! Und wir kamen gerade, als sich die komplette Gruppe nach und nach von der sonniger werdenden Fläche in den Schatten verlagerten. Es gab diverse Fotogelegenheiten vom Aufstehen, Laufen, Räkeln, neuen Schatten-Platz suchen, wieder Hinlegen, Kuscheln etc. Phantastisch!
Als dann nach etwa 20 Minuten das nächste Safari-Fahrzeug zu uns dazukam (unser Guide hatte alle per Funk informiert), war die Gruppe komplett am neuen Schattenplatz angekommen. Der Guide war stolz wie Oskar, dass er das Rudel entdeckt hatte und bekam per Funk von mehreren Fahrzeugen ein vielstimmiges Dankeschön für die Ortsbeschreibung. Als dann das dritte Fahrzeug hinzukam, machten wir Platz. Vermutlich haben die anderen Gäste letztlich nur noch einen schlafenden Löwen-Haufen an dem neuen Standort besichtigen können. Die Aktivitätsphase hatten wir vorher für uns allein.
Zurück in der Lodge gab es das letzte Frühstück und dann ging's wieder los. Baluleni hat unsere Erwartungen voll erfüllt.
Nachdem wir vor zwei Tagen der eigentlichen Kruger Nationalpark verlassen hatten, um ins angrenzende Balule Nature Reserve zu wechseln, fahren wir heute wieder über das Phalaborwa Gate in den Park zurück. Bei der Planung haben wir hier ein bisschen jongliert, welcher Weg am sinnvollsten ist. Die Hauptstrecke für uns besteht darin, den kompletten Kruger NP in acht Tagen von Nord nach Süd zu durchfahren. Von der Streckenführung sind dann zwei 'Exkursionen' jeweils nach Westen aus dem Park 'raus und wieder 'rein hinzugekommen. Zwei Tage Baluleni liegen jetzt hinter uns, drei Tage Graskop und Panorama Route kommen dann übermorgen. Dazwischen liegen aber heute und morgen zwei komplette Kruger-Tage. Vorgegeben ist erst einmal nur das Ziel Talamati Bushveld Camp etwa 100 km südlich, die Strecke können wir frei wählen.
Wir fahren bewusst möglichst nicht die asphaltierte Hauptstraße sondern immer die etwas längere und natürlich deutlich längeren Schotter- und Sand-Nebenstraßen, die oft an Trockenflüssen entlangführen. Die Erwartung weniger Verkehr, mehr Tiere wird voll erfüllt:
Gegen Mittag kommen wir am Letaba Restcamp vorbei, besichtigen die dortige Elephant Hall, ein Museum, dass insbesondere die großen alten Tusker der letzten Jahre ehrt, aber auch jede Menge informative Darstellungen zu den afrikanischen Elefanten präsentiert. Das Camp ist überfüllt mit ganzen „Herden“ farblich einheitlich angezogener Kindergruppen. Es ist Nationalparkwoche und diverse Kindergärten und Grundschule den umgebenen Communities haben ihre Kids per Bus in den Park gebracht. Beachtlich, wie die Erzieherinnen diese großen Gruppen im Griff haben.
Unser Tagesziel, Talamati ist eines der kleinen sog. Bushveld Camps im Kruger NP und verfügt nur über ein gutes Dutzend Bungalows, hier 'guest cottages' genannt, die meisten davon mit zwei Schlafzimmern für 4 Personen.
"Talamati" heißt angeblich "viel Wasser" und auch wenn der Fluss zur Zeit völlig trocken wirkt, ist im Flusslauf unterirdisch noch Wasser vorhanden, das die Vegetation grüner hält als in der Umgebung. Ein Highlight des Camps ist ein erhöhter Beobachtungsplatz (Hide) mit Blick auf ein eigenes Wasserloch.
Die kleinen eher 'einfacheren' Camps passen deutlich besser zu unser Vorstellung von einem perfekten Afrika-Safari-Tag als die voll ausgestatteten Groß-Camps oder die Luxus-Lodges. Für die afrikanische nicht mehr nur weiße Mittel- und Oberschicht - eine zunehmen interessante Besucher-Zielgruppe für die Nationalparks - ist dies wohl anders. Neu gebaut werden eher luxuriöse Lodges mit eigenem Pool, Restaurant, Freizeitangeboten und exklusiven Safarifahrten. Selbst zu fahren und erst recht selbst zu kochen entspricht nicht den Urlaubsvorstellungen und -ansprüchen dieser Kundengruppe.
Für uns gehört das Selberfahren, Selbermachen, Selberverpflegen zumindest an manchen Tagen auch mit zum Urlaubsfeeling.
Beim Grillen gab es dann noch ein passendes Highlight: Eine Genet = Ginsterkatze an der Terrasse. Trotz des Namens ist die Genet keine Katze, sondern eine große Vertreterin der Mangustenfamilie. Diese gehört hier wohl fast schon zu den Bungalows und wird recht häufig gesehen. Sie nähert sich der Terrasse, bleibt aber sonst scheu. Gefüttert haben wir sie ganz bewusst nicht.
Beim Grillen gab es dann noch ein passendes Highlight: Eine Genet = Ginsterkatze an der Terrasse. Trotz des Namens ist die Genet keine Katze, sondern eine große Vertreterin der Mangustenfamilie.
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